Gattung: Vampir
Ordnung: Tote & Untote
Erscheinung: Äußerlich unterscheidet Vampire nur wenig von gewöhnlichen Sterblichen. Man beschreibt sie in der Regel mit blasser Haut, betörend schön, erschreckend hässlich oder einfach leichenhaft. Das alles kann sein - muss aber nicht. Vampire sind Meister der Illusionen und der Gaukelei. Sie können Unwissende leicht sehen lassen, was es nicht gibt.
Eine rosige Haut vorzutäuschen ist für die meisten Vampire eine leichte Übung, doch müssen sie es bewusst tun. Sie müssen sich darauf konzentrieren, ihr Blut im Körper kreisen zu lassen, damit das Herz anzutreiben und die Haut zu erwärmen. Ebenso müssen sie bewusst atmen, was insbesondere in den Wintermonaten sonst zu bösen Überraschungen führen kann.
Bei den typischen Vampirfängen sieht es genau umgekehrt aus. Bei den meisten Untoten ziehen sie sich von ganz allein in den Kiefer zurück und sind von normalen Zähnen nicht zu unterscheiden, wenn sie nicht gebracht werden. Erst starker Hunger, der Geruch von Blut und unmittelbare Gefahr, lassen die Eckzähne wachsen. Der Vampir kann dies aber auch ganz bewusst einsetzen.
Abgesehen davon gibt es aber auch Dinge, die einen Vampir gänzlich von einem Sterblichen unterscheiden. Ein Vampir altert nicht. Er bleibt immer so jung, wie er im Angesicht des Todes war und die meisten Vampire entwickeln sogar eine mystische Schönheit. Dies kann zum Beispiel die Augen betreffen. Die Augen von Vampiren können, von den üblichen Farben abweichend, auch gelb, rot, weiß oder tiefschwarz sein.
Lebensraum: Einen Vampir zieht es in der Regel in die Nähe von Menschen, denn von deren Blut ernähren sie sich. Der Mensch muss dabei nicht sterben, doch wenn der Vampir unvorsichtig ist oder es ihm einfach egal ist, kann dies geschehen.
Der Wohnort eines Vampirs gleicht selten dem eines anderen. Es kann eine herrschaftliche Burg oder auch ein finsterer Keller sein. Einige ziehen eine Höhle im Wald vor, während andere tatsächlich in einer sterblichen Familie leben, diese vor anderen beschützen und selbst beschützt werden. Nur wenige Vampire schlafen des Tags in Särgen, wie es die Mythen oft erwähnen, doch eines haben alle Zufluchten gemeinsam. Sie schützen vor tötlichen Sonnenlicht.
Vermehrung: Vampire werden nicht geboren wie Menschen. Man spricht vom "Zeugen", "Werden" oder "Wandeln". Bei dieser Prozedur wird einem Sterblichen alles Blut entzogen. Der Vampir kann es trinken oder den Sterblichen einfach verbluten lassen. Wenn das Herz seine letzten Schläge tut, flößt der Vampir seinem Nachkommen ein wenig seines Blutes ein. Der neue Vampir erwacht unter Schmerzen und Krämpfen, während sein Körper stirbt. Gleich darauf spürt er zum ersten Mal unbändigen Hunger. Wenn der Erzeuger für diesen Moment nicht vorgesorgt hat, wird der Jungvampir alles anfallen, was auch nur entfernt nach Blut riecht - auch seinen Erzeuger.
Nicht nur Menschen können in einen Vampir verwandelt werden. Jedes Wesen, dass einen sterblichen Körper besitzt, kann zum Kind erwählt werden. Magische Kräfte aus der Welt der Lebenden, werden als Vampir aber nicht weiter existieren. Der magisch begabte Jungvampir verliert alle seine Fähigkeiten, hat aber womöglich eine gewisse Begabung neue, vampirische Fähigkeiten leichter zu erlernen.
Charakter: Als einziger, typischer Charakterzug aller Vampire wäre wohl zu nennen, dass sie wie verschlagene Raubtiere wirken. Man kann Vergleiche zu Wölfen, Katzen oder Hyänen ziehen - und selbst dabei gibt es noch Ausnahmen.
Ein Vampir kann brutal und gewissenlos, gerissen und hinterhältig oder fürsorglich und menschlich sein. Einige Exemplare bilden gar eine gute Mischung aus allem. Die allermeisten Blutsauger sind zudem gute Schauspieler - und das müssen sie auch sein, wenn sie im Verborgenen überleben wollen.
Ebenfalls gemeinsam ist allen die Angst vor Feuer und Sonnenlicht, denn beides vermag sie zu vernichten. Gleich danach kommt sicher die Furcht vor Werwölfen. Diese Bestien sind den meisten Vampiren überlegen. Seit Äonen sind beide Parteien verfeindet und in allen Legenden der Blutsauger, bringen die Kinder der Wölfe den endgültigen Tod.
Allgemeine Fähigkeiten: Es gibt einige wichtige Fähigkeiten, die allen Vampiren gemein ist und zusätzliche besondere, die sich in ihrem Clan unterscheiden.
Kein Vampir altert körperlich. Verletzungen heilen sie bemerkenswert schnell, oft innerhalb weniger Stunden oder gar Minuten. Die ältesten Blutsauger können selbst schwerste Wunden in wenigen Sekunden heilen. Daher kommt vermutlich die Sage, man könne einen Vampir so gut wie nicht vernichten. Tatsächlich helfen nur wenige Dinge wirksam gegen einen Vampir. Knoblauch und heilige Worte zählen eher selten dazu.
Ein Pflock ist dagegen immer nützlich - vernichtet den Untoten aber nicht. Ein Pflock im Herzen lähmt den Vampir. Er ist bei vollen Bewusstsein, kann sich aber nicht rühren und auch seien eigene Magie hilft ihm nicht weiter. Zieht man den Pflock aber heraus, sollte man sich in Sicherheit gebracht haben, denn der Vampir wird bestimmt keiner guten Laune sein.
Es heißt außerdem, sperrt man einen Blutsauger ein und enthält ihm den Lebenssaft vor, würde er vertrocknen und sterben. Das ist nicht ganz richtig. Vampire mumifizieren zwar, wenn sie lange Zeit kein Blut zu sich nahmen, sterben aber keineswegs. Sie fallen in eine Starre und selbst der kleinste Blutstropfen kann sie als hungrigen Berserker erwachen lassen.
Einen Vampir kann man nur auf drei Wege endgültig und effektiv vernichten. Der erste die Sonne, die den Vampir verbrennen lässt. Der zweite ist das Feuer selbst, das ebensolchen Schaden bewirkt. Eine dritte Möglichkeit ist, dem Vampir den Kopf abzuschlagen. Der Körper wird je nach Alter des Untoten verwesen und zu Asche zerfallen.
Es klingt beinage merkwürdig, dass ein Wesen, dass so oft den Tod bringt, auch heilen kann. Tatsächlich ist dies aber eine wichtige Gabe um verborgen zu bleiben. Jeder Vampir kann die Verletzungen, die seine eigenen Zähne und Klauen verursachten, heilen ohne Spuren zu hinterlassen. Jeder andere, sogar andere Vampire, haben damit weit größere Schwierigkeiten, denn es handelt sich um übernatürliche Wunden.
Untergattungen: Clan des blauen Blutes, Clan der Künste